Hand aufs Herz

Wir empfehlen Ihnen in folgenden Fällen einen Besuch beim Kardiologen, dem Spezialisten für Herz und Kreislauf:

Herz- oder Kreislauferkrankung

Bei bekannter Herz- oder Kreislauferkrankung ist eine regelmässige Kontrolle angebracht. Auch vor Behandlungen mit gewissen Medikamenten oder Therapien kann eine Kontrolle sinnvoll sein.

Vorsorgeuntersuchung

Die erweiterte Vorsorgeuntersuchung, welche noch vor bewussten Beschwerden gezielt durch Ihren Hausarzt veranlasst wird, ist angezeigt bei familiärer Vorbelastung oder persönlichen Risikofaktoren wie Bluthochdruck, zu hohe Cholesterinwerte, Diabetes, Übergewicht, Rauchen, etc..

Erkrankungen naher Verwandter

Bestehen bekannte Herz- oder Kreislauferkrankungen in der Familie (Grosseltern, Eltern, Geschwistern oder auch Verwandten dritten Grades) kann ein vorbeugender Arztbesuch folgerichtig sein; vor allem bei häufigem Auftreten in der Familie, Auftreten in jungem Alter oder nahem Verwandtschaftsgrad.

Operationen

Vor und nach grösseren Operationen ist eine Kontrolle durch den Kardiologen zu empfehlen, falls der Verdacht auf eine Herz- oder Kreislauferkrankung besteht.

Unerklärliche Beschwerden

Bei folgenden unerklärlichen oder unspezifischen Beschwerden empfehlen wir die Untersuchung durch einen Kardiologen:

  • körperlicher Leistungsverlust oder Atemnot
  • plötzlicher Schwächeanfall (evtl. mit Schweissausbruch, Übelkeit)
  • Schmerzen oder Druckgefühl im Brustkorb (evtl. mit Ausstrahlung in Arme, Hals, Unterkiefer, Oberbauch oder Rücken)
  • Schwindel oder Kollaps
  • Herzstolpern oder Herzrasen
  • Wassereinlagerung im Körper

Die häufigsten Herzerkrankungen


Herzinfarkt - wird die Versorgung des Herzmuskels mit sauerstoffreichem Blut ausreichend lange komplett unterbrochen, kommt es zu einem Herzinfarkt. Spätestens nach 5-6 Stunden sterben Teile des Herzens dabei ab. Es kann zu Herzrhythmusstörungen kommen, welche zum Tod führen können. Die Ursache sind meist Blutgerinnsel, welche verkalkte Blutgefässe verstopfen.

Angina pectoris - Schmerzen, Druckgefühl oder Enge im Brustkorb mit oder ohne Ausstrahlung in den Arm oder Unterkiefer können durch eine eingeschränkte Versorgung des Herzmuskels mit sauerstoffreichem Blut verursacht werden. Die Ursache sind meist Ablagerungen in den Blutgefässen des Herzens. Die Beschwerden treten oft bei körperlicher Belastung auf, können aber auch bei Aufregung, in Ruhe oder nachts auftreten. Statt Schmerzen können auch zunehmende Atemnot und steigender Blutdruck bei Belastung ein Warnsymptom sein.

Rhythmusstörungen - Der Herzschlag wird vom sogenannten Sinusknoten im Herzen ausgelöst und ein schwacher elektrischer Strom fliesst durch das Herz. Dadurch zieht sich der Herzmuskel zusammen und pumpt das Blut vorwärts. Wird der Herzschlag von anderen Stellen im Herz ausgelöst oder der Stromfluss im Herzen behindert, kommt es zu Rhyhtmusstörungen wie Vorhofflimmern. Diese können als Herzstolpern, Herzrasen oder Schwindel wahrgenommen werden, aber auch komplett ohne Beschwerden bleiben.

Herzvergrösserung - Ein schwaches Herz vergrösstert sich in der Regel. Dies ist generell ein schlechtes Zeichen und wird zum Beispiel mit einer Ultraschalluntersuchung festgestellt. Durchgemachte Herzinfarkte, Fehlfunktion der Herzklappen, Infektionen, Rhythmusstörungen oder erbliche Veranlagung können Ursachen sein. Das Hauptsymptom sind Atemnot bei Anstrengung und Wassereinlagerungen im Körper, zum Beispiel in den Beinen oder in der Lunge.

Herzklappenerkrankungen - Im Herz gibt es vier Ventile, die sich nur in eine Richtung öffnen sollen. Diese Klappen sollten dicht sein und sich aber auch genügend öffnen können. Angeborene Herzfehler, Verkalkungen oder Infektionen können die Funktion der Klappen beeinträchtigen. Atemnot und Wassereinlagerungen sind die häufigsten Beschwerden. Medikamente können die Beschwerden verringern, eine definitive Therapie kann nur durch einen Eingriff erfolgen, welcher sorgfältig abgewogen werden muss.